Die Engen des Aherontas
Die intensive Gegensätzlichkeit der Region der Engen, die Rauheit der Berge, die reiche Pflanzenwelt und die sauberen Gewässer bilden ein einmaliges Naturbild.
An vielen Stellen des Flusses, dort wo der Wasserfluss am ruhigsten ist, bilden sich Wassergruben und kleine Seen-ideale Lebensräume für zahlreiche Amphibien und Fischarten. An anderen Stellen fließt der Fluss durch hohe Felsen (die oftmals über 100 Meter Höhe haben und die Breite des Flusses beträgt nicht mehr als 2 Meter), während an bestimmten Stellen die Wassertiefe in den Sommermonaten, nur gering ist.

An den felsigen Ufern der Engen des Aherontas nisten viele Raubvögel, wie Adler, Geier, Schlangenadler u.a. und in der weiteren Umgebung trifft man oft Goldadler, Spitzadler u.a. an. Große Säugetiere, wie Wölfe und Wildschweine, suchen Nahrung und Schutz an den bewaldeten Hängen der Schlucht. Im Flussgewässer lebt die Vidra, ein seltenes Wassersäugetier, das in sauberen Gewässern mit reicher Uferbepflanzung lebt. Andere Säugetiere, die in dieser Region leben sind der Fuchs, der Dachs, das Stinktier, die Wildkatze, der Erdigel, die Waldmaus etc. Im Flussgewässer vermehren sich über neun Fischarten, unter ihnen der Aheronogovios, eine lokale Art des Aherontasá. Die Pflanzenwelt besteht aus Buchen, Eichen, Birken, Ahornbäumen und anderen Arten (etwa 180). Unter ihnen befinden sich auch einige seltene Arten, wie die Moltkia, die Epirusart und zahlreiche lokale Arten Griechenlands (Arten also, die nur in unserem Land wachsen), wie Cerastium brochypelatum ssp. pindigenum und Crepis hellenicá ssp. hellenicá.

AHERONTAS Die Geschichte
Homer beschriebt die Flussmündung des Aherontas “ … ein kleiner Strand mit dichtem Wald der Persefoni drum herum, aus weißen, dünnen Birken“. Diese Beschreibung der Umgebung gleicht dem heutigen Erscheinungsbild der Bucht von Ammoudia. Dennoch muss die Bucht wesentlich tiefer gewesen sein, denn die über tausende von Jahren angeschwemmten Materialien haben die Ebene bis zum Meer ausgedehnt.
Die Region um Aherontas herum, war in der Antike besonders entwickelt. Hier wurden am Seeufer von Aherousia, im 14. oder 13. Jahrhundert, Efyra, die älteste Stadt von Epirus, gegründet. Reste der Stadtmauer sind bis heute an einem Hügel, nahe von Mesopotamos, erhalten. Ein ebenso wichtiges Zentrum dieser Region war Pandosia (das heutige Kastri), wurde im 8. Jahrhundert von Händlern aus Ilia gegründet und bot 10.000 Einwohnern eine Wohnstätte.

Die Ebene des Aherontas war, der Sage nach, die Stätte der toten Seelen. Der Fluss war der Weg auf dem der Charontas die Seelen zum See Aherousia führte, in dessen Tiefen sich die Unterwelt des Adis befand. Aus diesem Grund wurde über ihm eine Grotte geschaffen (an den Mündungen der Flüsse Kokytou und Aherontas), am Nordwestufer des Aherousias, die zum bedeutendsten Verehrungsort der Unterwelt und der Kommunikation mit den Seelen der Toten wurde. Es handelte sich hierbei um das Totenorakel von Aherontas. In diesem Ort wurden die Besucher einem mehrtägigen Vorbereitungsritual unterzogen, mit absoluter Isolation, spezieller Diät und in die unterirdischen Räume des Totenorakels geführt, wo sie mit den Geistern ihrer verstorbenen Geliebten Kontakt aufnahmen, die ihnen wiederum ihre Zukunft voraus sahen.
Die Region war ein wichtiger Treffpunkt für zahlreiche Besucher, doch ihre Entwicklung wurde 167 v.Chr. jäh unterbrochen, als der Römer Aimilios Pavlos alle Städte von Epirus zerstörte und über 150.000 Einwohner gefangen nahm. Im Laufe der Zeit führten die aufeinanderfolgenden Kriege, die wechselnden Besatzungen und verheerenden Raubzüge in der Umgebung des Aherontas und ganz Epirus, zum Verfall der Region.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert